Das Thema: Interne Beratung – geht das?

Text: Klaus Eidenschink / Sprecher: Friedrich Schloffer
Wie funktioniert Beratung Teil 8/10

Wenn man darüber nachdenkt, wie Beratung funktioniert, kommt man unweigerlich an der Frage vorbei, wie interne Beratung gestaltet werden kann oder muss. Mit interner Beratung sind hier gemeint, die Consulting- oder HR-Abteilungen großer Konzerne, einzelne HR-Mitarbeiter mit Beratungs- und Coachingkompetenz (und -aufgaben), Supervisoren der gleichen sozialen oder pädagogischen Institution etc. Es geht also um die Situation, dass Berater und zu Beratende Sub-Systeme eines gemeinsamen Systems sind. Das schafft mehrere Besonderheiten, von denen in dieser Episode die Rede ist.

Schwerpunkt: Abschied von der Romantik

Podcast im Live-Format: eine Sendung von und mit den MdV-Beratern Kirsten Brühl und Marcus Dobberstein. Gast: Barbara Kuchler
Selbstregulation statt Paradieshoffnung

Visionen, positive Zukunftserwartungen und Ideale sind gut. Und noch besser, wenn wir uns damit nicht gleich selbstkonstruierte Enttäuschungsfallen aufbauen, in die wir dann später hineinlaufen. Das nämlich passiert leicht, wenn wir ein allzu romantisches Weltbild konstruieren. Wenn wir unsere Ziele, Erwartungen und Ansprüche so hoch ansetzen, dass sie unerreichbar werden – und wir frustriert davon, dass unser Leben nicht so verläuft, wie wir uns das vorgestellt hatten. Romantisierte Ideen wie alles sein soll, von unseren Beziehungen bis zu unserem Platz in der Arbeitswelt, helfen also nur bedingt. Doch es gibt eine Alternative: Da zu sein, wo man eben ist, nicht auf das Paradies zu hoffen - und etwas über die Kust der inneren Selbstregulation zu lernen. Auch bei so schwierigen Themen wie Kränkungen. Wir hoffen dass dieser Podcast Lust darauf macht. Diesmal zu Gast: Barbara Kuchler. Soziologin, Familientherapeutin und vor allem Systemtheoretikerin.

Das Thema: Ohne Gefühle läuft nichts!

Text: Klaus Eidenschink / Sprecher: Friedrich Schloffer
Wie funktioniert Beratung Teil 7/10

Einer der wirkmächtigsten Mythen unserer Kultur ist, dass Verhalten und Entscheidungen durch Rationalität und Denken kalkuliert und gesteuert werden. Dabei kann jeder schon am eigenen Leib spüren, dass das Unsinn ist. Weil das so einfach zu wissen ist, kommt keine Beratung, die etwas auf sich hält, – egal ob Coaching, Team- oder Organisationsberatung – ohne Kompetenz im Umgang mit Gefühlen aus.

Das Thema: Paradox der zwei Auftraggeber

Text: Klaus Eidenschink / Sprecher: Friedrich Schloffer
Wie funktioniert Beratung Teil 6/10

Wer als Coach, Teamentwickler oder Organisationsberater beauftragt wird, hat grundsätzlich zwei Auftraggeber bei einem Kunden. Was ist mit dieser zunächst merkwürdigen Aussage gemeint? Es gibt immer das Teil-System beim/im Kunden, das den Status quo als Problem erlebt und ihn deshalb verändern möchte. Dieser (unzufriedene) Teil sucht Beratung. Dann gibt es immer auch das Teil-System, das den vorhandenen Zustand herstellt und aufrechterhält. Dieser Teil wird "zwangsberaten", da er selbst kein Interesse an Veränderung hat. Wie geht man damit um?

Das Thema: Wenn Veränderung nicht attraktiv ist…

Text: Klaus Eidenschink / Sprecher: Friedrich Schloffer
Wie funktioniert Beratung Teil 5/10

Damit Menschen, Teams und Organisationen sich ändern, müssen sie lernen. Es ist gängige Meinung, dass Lernen etwas Gutes, Wichtiges oder Notwendiges ist. Und wenn das mal nicht so klappt, kann man Beratung und Coaching zu Hilfe nehmen. Da man nun feststellen kann, dass Veränderung der Öfteren nicht attraktiv ist, braucht Beratungstheorie eine Erklärung, wie es dazu kommt. Die gängigen und wenig hilfreichen Buzzwords dazu sind Widerstand, Uneinsichtigkeit, Borniertheit etc. Alles Konzepte, die eine negative Motivation voraussetzen. Das aber ist unwahrscheinlich, da die meisten Menschen, Teams und Organisationen am (Über-)Leben interessiert sind und daher zuallermeist das tun, was sie für gut für sich halten.

Schwerpunkt: Trauma

Podcast im Live-Format: eine Sendung mit den MdV-Beratern Kirsten Brühl und Marcus Dobberstein. Gast: Angelika Doerne
Wenn tiefe Muster ihre Schatten werfen

Traumata sind auf den ersten Blick nur Thema für einige wenige Menschen. Nämlich für die, die unmittelbar unter Krieg, Gewalt und Übergriffen leiden. Doch es gibt auch andere Arten von Trauma. Auch Beziehungs- und Entwicklungstraumata beeinträchtigen - oft unbewußt - die Wahrnehmungs- und Handlungsfähigkeit vieler Menschen. Fasst man den Begriff sehr weit, bekommen wir es mit einer Vielzahl tiefliegender dysfunktionaler Muster zu tun, die alle bis ins Hier und Jetzt hinein wirken und unser Erleben einschränken. Wie sich Traumata auch im Business zeigen können, warum wir uns dabei auch immer von uns selbst entfernen und wie wir wieder in unsere volle Lebenskraft kommen, diskutieren wir u.a. mit unserem Gast Angelika Doerne, erfahrene Psychotherapeutin und Co-Autorin eines spannenden Buchs zum Thema „Befreiung von Scham und Schuld“.

Das Thema: Was Du mir tust, nutze ich für Dich!

Text: Klaus Eidenschink / Sprecher: Friedrich Schloffer
Wie funktioniert Beratung Teil 4/10

Wie kommt der Berater zu den wesentlichen Informationen, die er braucht, um den Kunden gekonnt zu beraten? Dies läuft ganz wesentlich über seine Resonanz auf das, was der Kunde tut und wie er etwas sagt, welche Atmosphäre er erzeugt, wie der das Kennenlernen und die Auftragsgestaltung gestaltet u.ä. Das "Wie", nicht das "Was" ist entscheidend, um wirklich zu verstehen, wie der Kunde die unerwünschten Verhältnisse erzeugt, unter denen er (auch) leidet.

Schwerpunkt: Konflikte

Podcast im Live-Format: eine Sendung mit den MdV-Beratern Kirsten Brühl und Marcus Dobberstein. Gast: Christiane Heinloth
Konflikte als Entwicklungshelfer

Konflikte fühlen sich oft nicht angenehm an. Sie deshalb zu meiden und zu umgehen, wäre ein Fehler. Als Destabilisatoren sind sie am Ende oft wunderbare Entwicklungshelfer für Teams und Organisationen. Denn sie leisten an vielen Stellen einen wertvollen Beitrag, damit wir uns auf das nächste Level an Komplexität zu bewegen können, wenn wir uns ihnen stellen. Doch dafür brauchen wir meist ein bisschen Abstand. Innere Distanz hilft uns bei dem kühlen Blick darauf, welche Kräfte da jeweils am Wirken sind - und warum es in jedem Konflikt um mehr geht als die jeweils beteiligten Menschen. Wie das in der Praxis aussehen kann, diskutieren wir mit unserem Gast Christiane Heinloth, Mediatoren, Gründerin von fairmit und erfahrene Coach und Organisationsentwicklerin.

Das Thema: Beratung darf keine Zielversprechen machen!

Text: Klaus Eidenschink / Sprecher: Friedrich Schloffer
Wie funktioniert Beratung Teil 1/10

Es hatte seinen guten Grund, warum selbst in der Medizin der eherne Grundsatz galt: „Nicht der Arzt, sondern die Natur heilt!“. Daher gilt für Ärzte und Heilberufe ein Werbeverbot, auch wenn das lange schon umgangen wird. Berater – egal ob Coaches, Teamentwickler oder Organisationsberater – haben sich der Einsicht, dass niemand seine Klienten verändern kann, in vielen Fällen gleich erst gar nicht angeschlossen. So werden Lösungen und Verbesserungen aller Art versprochen: Von besserer Kultur und zu besserem Führungsverhalten hin zu besserer Kommunikation, besserem Spirit, besserer Motivation und in Summe hin zum gewünschten Erfolg. In der Welt der Versprechungen und des Marketing werden solche Aussagen von den Kunden selbstverständlich gern genommen und für wahr und seriös gehalten. Aber ist das theoretisch und praktisch haltbar? Ich meine nein. Im Gegenteil halte ich dies in einer Vielzahl der Fälle eher für schädlich. Der Podcast liefert dafür einige der wichtigsten Argumente.

Schwerpunkt: Das große Lernen

Podcast im Live-Format: eine Sendung mit den MdV-Beratern Kirsten Brühl und Marcus Dobberstein
Neue Identität statt mehr Wissen

Wir müssen jede Menge dazulernen für die Zukunft. Denn globaler Wettbewerb, der Einsatz künstlicher Intelligenz und neue Geschäftsmodelle lassen eine größer werdende Lücke entstehen. Ein Skill Gap klafft. Zwischen dem was gebraucht wird, und dem, was die MitarbeiterInnen momentan leisten können, ihren Fähigkeiten. Viele Unternehmen organisieren also das Lernen im großen Stil. Ob sogenantes „Upskilling“ in der bestehenden Rolle, „Reskilling“ für neue Aufgaben oder Sideskilling um auch anderswo arbeiten zu können. Doch es tauchen berechtigte Fragen auf: Wer entscheidet eigentlich, was genau gelernt werden soll? Und handelt es sich dabei nur um Wissen, oder geht es um mehr, um Arbeit an unserr Iddentität? Wir glauben zweitere. Und werden daher in den nächsten Jahren auch jede Menge ver-lernen müssen. Und uns die Fähigkeit aneignen, jemand anderer zu werden.