Das Thema: Seh ich was, was Du nicht siehst?

Text: Klaus Eidenschink / Sprecher: Friedrich Schloffer
Wie funktioniert Beratung Teil 3/10

Menschen wie Teams wie Organisationen verändern sich – unter anderem – durch ein andere Aufmerksamkeitsfokussierung. Entscheidend ist, worüber wer wann wo mit wem spricht. Worüber gesprochen werden kann, hängt davon ab, welche Wahrnehmungen in die Organisation eingespeist werden. Daraus folgt: Nur wer sieht, dass er nicht sieht, was er (bislang) nicht sieht, fängt an sich zu verändern. Und zwar deshalb, weil Selbstverständliches nicht mehr selbstverständlich wird. Das gilt für Organisationen wie für Teams wie für Personen. Berater brauchen dazu die Fähigkeit, Kunden in ihren Wahrnehmungen zu verunsichern und die Unsicherheiten, die dadurch entstehen, kontaktvoll zu gestalten. Oft wird eher versucht die Selbstverständlichkeiten des Kunden durch eigene, vermeintlich bessere expertengebundene Selbstverständlichkeiten austauschen zu wollen. Wer als Berater weiß, wie es richtig sein muss, der ersetzt (schlechtestenfalls) die blinden Flecken der Kunden durch die eigene Blindheit. Das geht auch anders.